Sehr viel - wenn zugegebenermassen auch erst auf den zweiten Blick…
Nehmen wir das Beispiel der Gemeinde Hüttikon (siehe auch Zahl der Woche vom 11.02.21), welche 2019 die höchste Ø-Haushaltsgrösse im Kanton ZH aufwies. In dieser Gemeinde ist im Vergleich zum Kanton der Kinder- und somit auch Familienanteil deutlich höher. Am deutlichsten zeigt sich dies beim Jugendquotienten (Verhältnis zwischen 0 – 19-Jährigen und den 20-64-Jährigen), welcher in Hüttikon bei 45.7%, der Stadt Zürich bei 26.0% und im Kanton bei 31.3% lag.
In Bezug auf den Wohnungsmarkt ist davon auszugehen, dass der Anteil an grossen Wohnungen in Hüttikon ebenfalls erhöht sein muss. Die Statistik zeigt, dass diese Annahme richtig ist, betrug der Anteil grossere Wohnungen mit mehr als 4 Zimmern markante 87% am Gesamtwohnungsbestand. Zum Vergleich – in der Stadt Zürich liegt dieser Anteil bei gerade mal 29.6% und im Kanton bei 48.8%.
Ein weiterer Aspekt, welcher häufig mit einer hohen Ø-Haushaltsgrösse einhergeht, ist die Wohneigentumsquote in der Gemeinde. In Hüttikon betrug diese im Jahr 2018 sehr hohe 70.4%, während die Quote in der Stadt bei 14.8% und im Kanton bei 32.2% lagen. Zudem korreliert sehr häufig auch der Einfamilienhausanteil mit der Haushaltsgrösse. In der Stadt Zürich lag die EFH-Quote 2019 bei 4.2%, im Kanton bei 15.7% und in Hüttikon bei 62.6%.
Aus einer vermeintlich unwichtigen Zahl wie der Ø-Haushaltsgrösse lassen sich relevante Erkenntnisse ableiten, welche viel über eine Gemeinde aussagen und relevant bei der Zielgruppenbestimmung sowie daraus abgeleitet der Projektdefinition sind.
Von wegen ‘Statistik ist langweilig’…
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