Kompromisslos in die Misere - oder wieso wir wieder mehr Kompromissbereitschaft brauchen...

In der Rede zum Nationalfeiertag 2013 erwähnte BR Schneider-Ammann, dass die Stärke der Schweiz ihre Fähigkeit zum steten Kompromiss darstellt.

 

Eine Aussage die ich aus Überzeugung teile und welche der Schweiz in den vergangenen Jahrzehnten zu einer prosperierenden und breit abgestützten Entwicklung verholfen hat. 

 

Leider geht diese Stärke, auf dem Hintergrund der zunehmen polemischen und ideologischen Interessenvertretung, immer mehr verloren. Ein Umstand, welcher auch der CH-Bevölkerung aufgefallen ist, was eine repräsentative Umfrage aus dem aktuellen Wahljahr bestätigt. Die grosse Mehrheit der Befragten wünscht sich in dieser Befragung eine höhere Kompromissbereitschaft und eine bessere Kommunikationskultur zwischen den Parteien.   

 

Geht es der Schweiz wirklich so gut, dass wir uns auf unseren individuellen, ideologischen Ansichten ausruhen können…?

 

Ein gutes Beispiel ist hier die aktuelle Situation auf dem Wohnungsmarkt. Stark geprägt von der jahrelangen positiven Entwicklung, der stetigen Zuwanderung, dem Flächenmehrbedarf und zuletzt den Auswirkungen der Corona-Pandemie, sieht sich der Markt mit einem fehlenden Wohnungsangebot konfrontiert. Ein Umstand, welcher sich in den nächsten Jahren wohl noch akzentuieren und insbesondere die sozial schwächeren Bewohner treffen wird.

 

Was machen die verschiedenen Anspruchsgruppen…? Die Mieter-Vertreter schreien nach Regulatorien bis hin zu Mietzins-, Rendite- und Wohnflächenbegrenzung. Die Hauseigentümer und Investoren dagegen, versuchen weiterhin ihre Erträge zu optimieren und schanzen die Schuld den Behörden zu. Und was machen die Bewilligungsbehörden…? Nichts, weil dies nicht ihre Aufgabe ist…

 

Zwar hat Bundesrat Parmelin reagiert und einen runden Tisch organisiert, bei welchem sich die verschiedenen Interessenvertreter zu den Herausforderungen ausgetauscht haben. Aber auch da ging es vielmehr darum, den eigenen Standpunkt zu manifestieren, als darum im gegenseitigen Austausch tragfähige Lösungen oder eben Kompromisse zu finden.

 

Wenn nicht alle involvierten Gruppierungen bereit sind, ihren Beitrag zu einem Kompromiss zu leisten, werden wir keine Lösung erreichen. Dies mit den negativen Folgen auf die Zuwanderung, das wirtschaftliche Wachstum oder nicht zuletzt den sozialen Frieden. 

 

Will die Schweiz ihre über Jahrzehnte erarbeitete, privilegierte Stellung in der Welt beibehalten, muss sie wieder lernen tragfähige Kompromisse zu schliessen oder wir fahren unbeirrt fort und gehen kompromisslos in die Misere… 

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